Die Regierung von Honduras hat das für Donnerstag (30.) geplante außerordentliche Gipfeltreffen der Gemeinschaft der Lateinamerikanischen und Karibischen Staaten (CELAC) abgeaagt. Demnach gab es unter den Mitgliedsländern keinen Konsens in Fragen wie Migration, Umwelt und regionale Einheit. Das honduranische Außenministerium bestätigte in einer Erklärung die Absage des Treffens, an dem der Präsident von Kolumbien, Gustavo Petro, persönlich teilnehmen sollte. „Honduras sagt in Ausübung der vorübergehenden Präsidentschaft der CELAC das außerordentliche Treffen der Staats- und Regierungschefs ab“, so das Außenministerium.
Der Gipfel, der in einem hybriden Format abgehalten worden wäre, sollte sich mit der Migrationskrise befassen und Fortschritte bei der Ausarbeitung gemeinsamer Strategien erzielen. Laut der honduranischen Präsidentin Xiomara Castro strebt die CELAC eine Stärkung des politischen Konsenses und der Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedsländern an, trifft Entscheidungen jedoch nur im Konsens. In der Erklärung bedauerte die honduranische Regierung, dass ihr Vorschlag innerhalb der CELAC auf „systematischen Widerstand“ stieß, insbesondere in Bezug auf die humanitäre Krise in Haiti und die Situation der Migranten. Nach Angaben des Außenministeriums räumten einige Länder „anderen Grundsätzen und Interessen“ Vorrang vor der regionalen Einheit ein.
Das Treffen war am Sonntag von Xiomara Castro anberaumt worden, nachdem es aufgrund der Entscheidung von Gustavo Petro, die Einreise von zwei Flugzeugen mit kolumbianischen Deportierten aus den USA zu blockieren, zu einem diplomatischen Konflikt zwischen den Vereinigten Staaten und Kolumbien gekommen war. Trotz der Absage des Gipfels versicherte die vorläufige Präsidentschaft der CELAC, dass sie weiterhin Initiativen zur Lösung der Probleme der Integration und Einheit in Lateinamerika und der Karibik fördern werde. Honduras betonte, dass es Debatten über kritische Themen wie die Krise in Haiti, die diplomatische Aggression gegen die mexikanische Botschaft in Ecuador und die Rechte von Migranten sowie die sozialen und wirtschaftlichen Auswirkungen der US-Migrationspolitik in der Region gefördert habe. „Die CELAC wird weiterhin nach einem Konsens suchen und Treffen einberufen, um auf die historischen Probleme unserer Region zu reagieren“, hieß es abschließend in der Erklärung des honduranischen Außenministeriums.
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