Dominikanische Republik: Ungereimtheiten um die Cholera

Datum: 15. Februar 2011
Uhrzeit: 15:46 Uhr
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Autor: Redaktion
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► Land vom Tourismus abhängig

Um die Cholera in der Dominikanischen Republik gibt es immer mehr Ungereimtheiten. Bis zum vergangenen Mittwoch, 8. Februar, sollen nach Angaben des Gesundheitsministeriums 278 Personen wegen der bakteriellen Infektion behandelt worden sein. Nach offiziellen Angaben starben drei Menschen an der bakteriellen Infektion, ein vierter Verdachtsfall wird seit Tagen untersucht.

In Venezuela sind 312 Personen mit Symptomen der Cholera behandelt worden. Dies hat Gesundheitsministerin Gesundheitsministerin Eugenia Sader in Caracas mitgeteilt. Nach ihren Worten wurden 27 Infizierte in ein Krankenhaus eingewiesen, 68 erhielten eine ambulante Behandlung, 217 waren ohne Symptome. Eine Gruppe von 453 venezolanischen Staatsbürgern hatte an einer Luxus-Hochzeitsfeier in einem Fünf-Sterne-Resort der Dominikanischen Republik (Santo Domingo) teilgenommen und sich mit der Seuche infiziert.

Der Vorfall in der für vier Monate herrschenden Hochsaison alarmierte das ganze Land. Das Gesundheitsministerium beeilte sich mit der Information, dass sich die Opfer mit  Hummer, der an der Südwest-Küste nahe der Grenze zu Haiti gefangen wurde, infiziert hatten. Mehrere Umweltgruppen bezweifelten dies allerdings und wiesen darauf hin, dass der Karibik Hummer als Träger der Cholera Bakterien ungeeignet sei. Führungskräfte des Luxus-Resorts Casa de Campo wiesen darauf hin, dass „alle Lebensmittel, Getränke, Eis etc. direkt von einem externen Catering-Unternehmen geliefert wurden“.

Die Dominikanische Republik ist vom Tourismus abhängig und generiert einen Jahresumsatz von über 4 Milliarden US-Dollar. Gesundheitsminister Bautista Rojas Gomez bestätigte, dass andere Länder die momentane Situation ausnutzen und den Ruf des Landes schädigen. Die DomRep verlässt sich seit 30 Jahren zunehmend auf Einnahmen aus dem Fremdenverkehr. Die Einnahmen stiegen von 173 Millionen im Jahr 1980 auf nunmehr 4 Milliarden Dollar. Etwa 60% der Arbeitnehmer des Landes sind in diesem Dienstleistungssektor beschäftigt.

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