Venezuela: Opposition kündigt weitere „Bombe“ an

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Datum: 24. Mai 2013
Uhrzeit: 14:51 Uhr
Leserecho: 3 Kommentare
Autor: Redaktion
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► Neue Audio-Aufnahme wird von Technikern analysiert

Der venezolanische Oppositionsabgeordnete Richard Blanco hat für die nächsten Tage eine neue Audio-Aufnahme angekündigt, die weitere Einblicke in die korrupten Vorgänge innerhalb des Regimes geben sollen. Nach seinen Worten wird das Tondokument „wie eine Bombe“ einschlagen. „Mario Silva hat in dieser Audio-Aufnahme zugegeben, dass er einen Menschen ermordet hat“, so Blanco ohne weitere Bekanntgabe von Einzelheiten.

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Der venezolanische Fernsehmoderator und Propaganda-Lautsprecher der Regierung, Mario Silva, hatte am Montag (20.) eine angeblich von ihm stammende Tonbandaufnahme zurückgewiesen. Diese hatte der Opppositionsabgeordnete Ismael García Stunden zuvor bei einer Pressekonferenz präsentiert. Auf dieser Aufnahme, deren Text der Fernsehsender Globovisión bekannt gab, ist die Stimme des als medialer Lautsprecher der bolivarischen Revolution bekannten Silvas zu hören. Bei dem angeblichen Gespräch mit einem Offizier des kubanischen Geheimdienstes (Aramís Palacios) äußert er unter anderem Kritik an führenden Persönlichkeiten der Regierung und wirft Parlamentspräsident Diosdado Cabello Unterschlagung vor.

Die angebliche Stimme von Silva bestätigt, was die Opposition und unabhängige Beobachter schon lange behaupten: Die Regierungskaste im Miraflores ist korrupt bis ins Knochenmark, ebenfalls soll zwischen Nicolás Maduro und dem Vorsitzenden des Parlaments/Nationalversammlung, Diosdado Cabello, ein erbitterter Machtkampf toben. Der kubanische Offizier und Havanna werden vor einem Umsturz gewarnt, den Cabello mithilfe der Militärs anzetteln könnte. „Wenn der Verteidigungsminister fällt, sind wir geliefert. Dann übernimmt Cabello“, schildert die Stimme. Ebenfalls soll der angebliche Silva am Wahlsystem zweifeln und darüber berichten, wie sich Mitglieder der Regierung Millionen von Dollar in die eigene Tasche schieben.

Nach Bekanntgabe des Tondokuments schob Silva alle Anschuldigungen weit von sich. Da er die Sendung “La Hojilla” (die Rasierklinge) schon jahrelang moderiere, hätten der Mossad und die CIA verschiedene Aufnahmen einfach zusammen geschnitten. Seine Unschuldsbeteuerung hinderte ihn allerdings nicht daran, sich kurz danach „aus gesundheitlichen Gründen“ vom Bildschirm zurückzuziehen. Die Opposition hatte bei der Generalstaatsanwalt eine Untersuchung gefordert, welche von Generalstaatsanwältin Luisa Ortega Díaz angenommen wurde.

„Bei unserem zweiten, wesentlich brisanteren Teil der Aufnahme, gehen wir auf Nummer sicher und lassen die digitale Aufnahme zuerst von unabhängigen Technikern analysieren. Das peinliche Winden und die Lügen der illegitimen Regierung werden wir dadurch aushebeln und im Keim ersticken. Die Details dieses Dokumentes sind sehr ernst für das Land und beinhalten auch eine Strategie der Destabilisierung gegen Nicolás Maduro. Ich will nicht zu viele Einzelheiten bekannt geben, zuerst müssen wir das Material von Spezialisten überprüfen lassen“, so Blanco.

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Kommentarbereich

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  1. Es kommt alles irgendwann mal ans Tageslicht.Es wird damit nur bestätigt was inoffiziell schon jedem bekannt ist,das Land wird von einer durch und durch korrupten Verbrecherbande regiert.Die Machtkämpfe innerhalb der illegalen Regierung spiegelt ja nur den Machtkampf der Kubaner um totalen Einfluss in Venezuela wieder.Maduro ist und bleibt der Wunschkandidat der Castrobrüder, da er der nützlichere Trottel ist.Somit wäre es nicht verwunderlich, wenn die Kubaner Mario Silva benutzten, um noch mehr Einfluss auf die Politik in Venezuela zu nehmen und dieses Material selbst in Unlauf bringen.Sie sind Meister im Intrigen spinnen und verstehen sich auf,s Handwerk der Manipulation.Ob das allerdings in Venezuela noch lange fruchtet wage ich zu bezweifeln.Die spezifischen Bedingungen Venezuelas sind sehr verschieden,verglichen mit Kuba.

    • 1.1
      herbert merkelbach

      An dieser Stelle gegen Ende letzten Jahres habe ich bereits behauptet, dass ein Machtkampf innerhalb der PSUV stattfindet. Die besten Beispiele haben doch die vergangenen kommunistischen Parteien in Europa bewiesen. Wieso sollte es in VZ anders sein. Dass das kubanische Regime einen ernormen Einfluss auf die Politik in VZ hatte und hat, war bereits unter HCF klar und auch ersichtlich. Man schaue sich nur die Wirtschaftspolitik von HCF an!
      Wie alle autoritären Regierungen wird auch dieses in VZ eines Tages fallen. Die Frage ist nur WANN?
      Dann wird der große Exodus der korrupten Clique beginnen. Nur wo wollen die hin? In Bolivien, Ecuador oder Kuba wollen diese Typen bestimmt nicht leben. europa und die USA werden sie ausliefern. Vielleicht nimmt Cristina in Argentinien sie gnädig auf.
      Wir werden es ja sehen.

  2. 2
    Der Bettler

    Wichtig ist für mich jedenfalls daß ich dem seine Fresse nicht mehr im TV sehen muß.( Silva ). Es wird nun einem nach den anderen an den Kragen gehen.

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