Nach Berichten in salvadorianischen Zeitungen plant Präsident Funes die Entsendung von 22 Soldaten der salvadorianischen Streitkräfte (FAES) nach Afghanistan zur Unterstützung der dort stationierten internationalen Truppen. Der Einsatz ist von 28. August bis 13. Oktober geplant.
Insgesamt 11 salvadorianische Kontingente befanden sich zwischen 2003 und 2009 im Irak: Damals war El Salvador das einzige Land Lateinamerikas, das die “Koalition der Willigen” unterstützte. Während seines Wahlkampfs machte sich Funes für den Abzug der salvadorianischen Truppen aus dem Irak stark, wo fünf Salvadorianer getötet wurden.
Am 18. August wandte sich Funes mit einem entsprechenden Gesetzesantrag an das Parlament, was er laut Verfassung als Oberbefehlshaber der Sreitkäfte gar nicht müsste. Dementsprechend eindeutig ist der Gesetzesantrag auch formuliert. Die Abgeordneten sollen ihn abwinken. Der rechte Block (verfügt gemeinsam über eine Mehrheit) signalisierte bereits Zustimmung und begründete dies mit dem Mandat der UNO und dem Prestigegewinn für die FAES. Die FMLN hat sich noch nicht festgelegt; einige ihrer Abgeordneten wie Roberto Lorenzana und Nidia Díaz zeigten sich in Interviews skeptisch trotz der Verpflichtungen gegenüber der UNO.
Der der FMLN nahestehende Politologe Roberto Cañas (er war Mitglied des FMLN Verhandlungsteams für das Friedensabkommen von 1992) spricht von einer “verblüffenden Entwicklung”, würden doch derzeit die ausländischen Truppen in Afghanistan reduziert. Für ihn sind die 22 Soldaten offenbar nur eine Vorhut. Nach der Autorisierung durch das Parlament könnte der Präsident das Kontingent jedeerzeit aufstocken.
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