Padre Marcelo Rossi: Ein Priester füllt die Stadien in Brasilien

padre

Datum: 03. Februar 2012
Uhrzeit: 14:29 Uhr
Ressorts: Brasilien, Panorama
Leserecho: 0 Kommentare
Autor: Redaktion
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► Beispiel für katholische Version der Pfingstbewegung

Brasilien ist das Land mit der höchsten Zahl an Katholiken weltweit, gefolgt von Mexiko, den Philippinen, den USA und Italien. Waren bis 1980 im Durchschnitt neun von zehn Menschen im größten Land Südamerikas der römisch-katholische Kirche in Rom zugeneigt, sank die Zahl der Anhänger in den letzten Jahren auf rund 65 Prozent. Ein großer Teil der Bevölkerung bezeichnet sich als protestantisch und verehrt Padre Marcelo Rossi, der von Kritikern der katholischen Kirche als ein Protestant charismatischen Typs bezeichnet wird.

Innerhalb der katholischen Kirche Brasiliens verbreitet sich eine orthodoxe Form der Pfingstbewegung mit dem Namen „Erneuerung im Geist“. Nach Schätzungen des Gelehrten David Barrett gibt es in Brasilien 80 Millionen Pfingst-und charismatische Katholiken, etwa 40 Prozent der gesamten Bevölkerung. „Die Veranstaltungen des Paters Marcelo Rossi sind das auffälligste Beispiel für diese katholische Version der Pfingstbewegung, die im Grunde eine Neuevangelisierung ist“, erklärt Massimo Introvigne, Religionssoziologe.

Rossi wird als eines der größten Phänomene der brasilianischen Musikbranche bezeichnet. Der 44-jährige gilt als Speerspitze der Katholischen Charismatischen Erneuerung in Brasilien und hat von 1998 bis zum heutigen Zeitpunkt mit dem Verkauf seiner Alben zwölf Platin-Auszeichnungen erhalten. Damit stellt der Padre manche Popstars in den Schatten. Sein jüngstes Buch, Agape, war für lange Zeit ein Bestseller und erreichte das Umsatzpotenzial der Bücher des brasilianischen Schriftstellers und Bestseller-Autors Paulo Coelho.

Seine Tantiemen und Spenden investierte Rossi in den Bau einer Kirche in São Paulo. Es ist die größte katholische Kirche in Brasilien und rund um den südamerikanischen Subkontinenten. Über dem Altar, der durch ein Bild der Gottesmutter Maria dominiert wird, hängt ein Kreuz von 42 Metern. Auf 6.000 Quadratmetern knien die Gläubigen und beten das Bild der Gottesgebärerin an. Die Kirche wurde nach fünf Jahren Bauzeit im Dezember letzten Jahres eröffnet. Die Arena bietet Platz für bis zu hunderttausend Menschen, der große Raum ohne Säulen wird von einem von Architekt Ruy Ohtake entworfenen Dach bedeckt. Das monumentale Bauwerk ist das greifbare Zeichen des Evangelisierungserfolges von Rossi.

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