Chile: ESO beobachtet „Sternenschmiede“ im Weltall

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ESO's Very Large Telescope has captured a detailed view of a star-forming region in the Large Magellanic Cloud — one of the Milky Way's satellite galaxies. This sharp image reveals two glowing clouds of gas. NGC 2014 (right) is irregularly shaped and red and its neighbour, NGC 2020, is round and blue. These odd and very different forms were both sculpted by powerful stellar winds from extremely hot newborn stars that also radiate into the gas, causing it to glow brightly.
Datum: 08. August 2013
Uhrzeit: 10:36 Uhr
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Autor: Redaktion
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► Große Magellanische Wolke bildet aktiv Sterne

Das Very Large Telescope der ESO hat ein faszinierendes Sternentstehungsgebiet in der Großen Magellanische Wolke eingefangen – einer der Begleitgalaxien der Milchstraße. Diese scharfe Aufnahme enthüllt zwei auffällig leuchtende Gaswolken: die rote NGC 2014 und ihre blaue Nachbarin NGC 2020. Obwohl sie sehr verschieden sind, wurden beide Wolken durch starke stellare Winde von extrem heißen, neugeborenen Sternen geformt. Diese bestrahlen das Gas und bringen es dadurch zum Leuchten.

stWeitfeldaufnahme von NGC 2014 und NGC 2020

Zusätzlich zu dieser starken Strahlung produzieren massereiche junge Sterne auch starke stellare Winde, die schließlich dazu führen, dass das Gas um sie herum sich zerstäubt und wegströmt. Zur Linken des Hauptteils des Sternhaufens steht ein einzelner heller und sehr heißer Stern, der diesen Prozess begonnen und das Gas um sich herum ausgehöhlt hat. Mittlerweile scheint er von einer blasenartigen Struktur umgeben zu sein, NGC 2020. Die ausgeprägte bläuliche Farbe dieses eher rätselhaften Objekts wird erneut durch die Strahlung des heißen Sterns verursacht. Jedoch wird in diesem Fall Sauerstoff statt Wasserstoff ionisiert.

Die auffällig verschiedenen Färbungen von NGC 2014 und NGC 2020 sind das Ergebnis der unterschiedlichen chemischen Zusammensetzungen des umliegenden Gases und den unterschiedlichen Temperaturen der Sterne, die das Glühen der Wolken verursachen. Der Abstand zwischen den Sternen und der zugehörigen Wolke spielt ebenfalls eine Rolle.

Die LMC ist nur etwa 163.000 Lichtjahre von unsere Heimatgalaxie, der Milchstraße, entfernt, ist also auf kosmischer Skala sehr nah bei uns. Diese Nähe macht sie zu einem sehr wichtigen Ziel für Astronomen, da sie deutlich genauer untersucht werden kann als weiter entfernte Systeme. Die Große Magellanische Wolke lieferte auch den Anstoß dazu, Teleskope auf der Südhalbkugel zu errichten, was vor 50 Jahren zur Gründung der ESO führte.

Obwohl sie auf menschlichen Skalen riesig ist, enthält die LMC weniger als ein Zehntel der Masse der Milchstraße und misst nur 14.000 Lichtjahre im Durchmesser – zum Vergleich: Unsere Milchstraßeerstreckt sich über gut 100.000 Lichtjahre. Astronomen bezeichnen sie als irreguläre Zwerggalaxie; ihre Irregularität zusammen mit ihrem markanten Zentralbalken aus Sternen suggeriert, dass eine Wechselwirkung mit der Milchstraße und einer anderen nahen Galaxie, der Kleinen Magellanischen Wolke, diese chaotische Form verursacht haben könnten.

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