Chile: Paranal erste Wahl als Standort für das weltgrößte Gammastrahlen-Observatorium

paranal

Der Standort des zukünftigen Cherenkov Telescope Array (Foto: ESO)
Datum: 17. Juli 2015
Uhrzeit: 15:37 Uhr
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Autor: Redaktion
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Das Resource Board des Cherenkov Telescope Array (CTA plant den Bau des weltweit größten und empfindlichsten Observatoriums für hochenergetische Gammastrahlung. Mehr als 1000 Wissenschaftler und Ingenieur e von 5 Kontinenten, aus 31 Ländern (Argentinien, Armenien, Australien, Brasilien, Bulgarien, Chile, Deutschland, Finnland, Frankreich, Großbritannien, Griechenland, Indien, Irland, Italien, Japan, Kanada, Kroatien, Mexiko, Namibia, die Niederlande, Norwegen, Österreich, Polen, Slovenien, Südafrika, Spanien, Schweden, die Schweiz, Tschechien, die Ukraine und die Vereinigten Staaten von Amerika) und von mehr als 170 verschiedenen Forschungsinstituten beteiligen sich am CTA-Projekt. CTA wird für eine breite astrophysikalische Gemeinschaft frei zur Verfügung stehen und tiefe Einblicke in das nichtthermische Hochenergieuniversum liefern. CTA wird hochenergetische Strahlung mit nie dagewesener Genauigkeit und etwa der zehnfachen Empfindlichkeit der derzeit zur Verfügung stehenden Instrumente nachweisen können und damit neue Perspektiven auf einige der extremsten Ereignisse im Universum bieten.

Am 15./16. Juli 2015 hat das Resource Board des Cherenkov Telescope Array (CTA) die Aufnahme detaillierter Vertragsverhandlungen für die Einrichtung des CTA-Standort auf der Südhalbkugel der Erde auf dem Gelände des Paranal-Observatoriums beschlossen, einer der ESO-Standorte in Chile. Entsprechende Verhandlungen für den nördlichen Standort auf der spanischen Insel La Palma beginnen ebenfalls. Das CTA-Projekt ist eine Initiative zum Bau der Instrumente der nächsten Generation für den Nachweis von hochenergetischer Gammastrahlung. Diese Strahlung wird von den heißesten und energiereichsten Objekten um Universum erzeugt — zum Beispiel supermassereiche Schwarze Löcher, Supernovae und möglicherweise auch die überreste des Urknalls. Die Anlage wird wertvolle Einsichten in das Hochenergieuniversum liefern.

Obwohl kosmische Gammastrahlung nicht bis zur Erdoberfläche durchdringt, können die Spiegel und Hochgeschwindigkeitskameras von CTA die kurzlebigen, charakteristischen Lichtblitze aus Cherenkov-Licht einfangen, die entstehen, wenn die Gammastrahlen mit der Erdatmosphäre in Interaktion treten. Über die Richtung, aus der die Strahlung kommt, lassen sich die astornomischen Objekte identifizieren, die sie aussendet.

Das aus Vertretern der Ministerien und Förderorganisationen aus Brasilien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien Italien, Japan, Namibia, den Niederlanden, Österreich, Polen, Südafrika, Spanien, der Schweiz und Tschechien bestehende Gremium traf nach Monaten der Verhandlung und sorgfältigen Prüfung umfassender Studien zu den Umweltbedingungen, Simulationen der wissenschaftlichen Leistungsfähigkeit und der Einschätzung der Bau- und Betriebskosten die Entscheidung, Vertragsverhandlungen mit der ESO zu beginnen. Die Standorte in Namibia und Mexiko sind weiterhin mögliche Alternativen.

CTA wird aus etwa 100 verschieden großen Cherenkov-Teleskopen in Chile und etwa 20 auf der Nordhalbkugel der Erde bestehen, um einen möglichst großen Himmelsbereich abdecken zu können.

Der Standort in Chile befindet sich weniger als 10 km südöstlich des very Large Telescope auf dem Gelände des Paranal-Observatoriums der ESO in der Atacamawüste, die als eine der trockensten und abgelegensten Regionen auf der Erde gilt – ein astronomisches Paradies. Über die idealen Bedingungen für ganzjährige Beobachtung hinaus bietet die Zusammenarbeit mit der ESO für CTA die Möglichkeit, von der vorhandenen Infrastruktur (Straßen, Unterkünfte, Wasser, Elektrizität etc.) zu profitieren und Zugang zu bestehenden Einrichtungen und für Bau und Betrieb des Observatoriums zu haben.

Die Auswahl der Standorte ist für den weiteren Fortschritt von CTA entscheidend und hat viele Auswirkungen auf Pläne und Design innerhalb des Projekts, das sich in der Konzeptionsphase befindet.

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