Gesundheitskrise in Venezuela: 60 Nichtregierungsorganisationen fordern humanitäre Hilfe

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Rückgang von Medikamenten in den öffentlichen "Centros Públicos" in Höhe von 70 Prozent (Foto: Twitter)
Datum: 01. März 2016
Uhrzeit: 13:22 Uhr
Leserecho: 3 Kommentare
Autor: Redaktion
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Im südamerikanischen Land Venezuela sterben Menschen aus Mangel an Medikamenten und medizinischer Versorgung. Dies berichtete am Dienstag (16.) José Manuel Olivares, Vorsitzender des Unterausschusses für Gesundheit des venezolanischen Parlaments, am Sitz des Regionalbüros der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Washington. „Wir sind gekommen, um formell Hilfe zu beantragen. Das venezolanische Volk benötigt dringend Medikamente und chirurgisches Material“, teilte Olivares der Nachrichtenagentur „AFP“ in einem Interview mit. Gleichzeitig forderte er
die Sonderorganisation der Vereinten Nationen dazu auf, die „tiefgreifende“ Gesundheitskrise in Venezuela zu bewerten. Die Regale in den Apotheken sind seit Monaten ausgedünnt. Mückenspray, Verhütungsmittel und Medikamente gegen Beschwerden in Zusammenhang mit dem Zika-Virus stehen kaum zur Verfügung. Das vor dem Kollaps stehende Gesundheitssystem in Venezuela ist mit der Zika-Epidemie endgültig überfordert. Die Bevölkerung wurde bisher kaum über die Krankheit aufgeklärt. Noch nicht einmal die Zahl der bisherigen Infektionen ist bekannt. Angesichts der schweren Krise haben 60 Nichtregierungsorganisationen (NGO) die Regierung von Präsident Maduro aufgefordert, endlich erforderliche Maßnahmen zu ergreifen.

In einer gemeinsam unterzeichneten Erklärung, die Agência latinapress vorliegt, warnen die Organisationen davor, dass die venezolanischen Behörden „für weitere vermeidbare Verluste von Leben und Leid“ verantwortlich sind. Hoffnungslosigkeit und Frustration bei der Bevölkerung könne demnach zu Gewaltausbrüchen führen. In einer umfassenden Beurteilung der aktuellen Lage des Gesundheitssystems in Venezuela prangert der Text den Rückgang von Medikamenten in den öffentlichen „Centros Públicos“ in Höhe von 70 Prozent an, Diagnosedienste, Behandlung und chirurgische Interventionen sind um 50 Prozent zurückgegangen. Die NGOs fordern die verantwortlichen Behörden dazu auf „unverzüglich internationale Mechanismen für die humanitäre Hilfe zu aktivieren“.

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Kommentarbereich

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  1. 1
    Der Reisende

    Bis die internationale Mechanismen für humanitäre Hilfe reagieren müssen erst noch einige tausende Menschen erkranken und sterben vorher wird sich rein gar nichts bewegen dem Rest der Welt geht doch Venezuela am Arsch vorbei. Die Welt da draußen weis doch genau wie es hier aussieht und was geschieht ????? NICHTS rein gar NICHTS außer bla bla bla

  2. 2
    Insel-Kalle

    Das „bla-bla“ kommt hauptsächlich von Regierung und Opposition, dort muss gehandelt werden anstatt nur Sprüche zu klopfen und darauf zu warten, dass „irgendjemand anderes“ etwas unternimmt. Stattdessen lässt sich die Parlamentsmehrheit vom sogenannten Obersten Gerichtshof gängeln und die Verfassung wird im Minutentakt ausgehebelt und wird zu einer lächerlichen Farce, wie an anderer Stelle schon bemerkt wurde. Ich werde aufhören, diese Nachrichten zu lesen, mir wird einfach nur schlecht dabei… ach ja, vielleicht hat „die Welt da draußen“ ja selbst Probleme zu lösen und die Venezolaner sollten mal selbst die Initiative ergreifen.

    • 2.1
      Der Reisende

      Die Venezolaner sollten mal selbst die Initiative ergreifen haste 100% Recht nur die sind ja zu nichts mehr fähig das einzige was sie noch auf die Reihe bekommen ist stundenlang in einer Schlange stehen und dann kommt lang lang nichts mehr.

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