Lateinamerika nächster Hoffnungsmarkt für Online-Glücksspiel

Nachdem das Online-Glücksspiel in den letzten Jahren Europa und die USA erobert hat, geriet das Wachstum dort zuletzt merklich ins Stocken. Es mehren sich die Anzeichen dafür, dass der Markt gesättigt ist. Strengere Gesetze tragen ihr Übriges zu stagnierenden Umsätzen bei. Die Branche orientiert sich daher aktuell um und stellt neue Märkte in den Fokus ihrer Bemühungen. An erster Stelle steht dabei Lateinamerika. Dort sind viele Länder erst vor kurzem dazu übergegangen, das Online-Glücksspiel zu erlauben. Dementsprechend besteht noch ein erhebliches Potential.

Europäische Innovationen bereiten den Weg

Experten erwarten, dass das Wachstum in Lateinamerika die Entwicklung in Europa sogar noch in den Schatten stellen wird. Denn die vielen Innovationen, die für den europäischen Markt nach und nach entwickelt werden mussten, stehen dort von Anfang an zur Verfügung. Das gilt zum Beispiel für nutzerfreundliche Bedienkonzepte, effektive Anreizprogramme für Neukunden und innovative Zahlungsmittel. Experten blicken auch auf neueste Informationen zu Pay N Play Casinos, um die Zukunft des lateinamerikanischen Marktes einzuschätzen. Die Zahlungsmethode Pay N Play erlaubte in Europa bis vor kurzem, ohne Anmeldung im Online Casino zu spielen. Das machte Online-Angebote auch für Gelegenheitsspieler attraktiv. Der Dienst wurde zwar bis auf Weiteres eingestellt. Wenn er wieder aktiviert wird, könnte er aber auch in Lateinamerika dazu beitragen, die Nutzerzahlen von Online Casinos zu steigern.

In diesen Ländern ist das Online-Glücksspiel erlaubt

Schon jetzt ist das Online-Glücksspiel in einigen der wichtigsten Länder Lateinamerikas erlaubt. Eine Vorreiterrolle nimmt Panama ein, das als einer der ersten Staaten der Region Online Casinos erlaubte. Auch Kolumbien gehört zu den führenden Ländern auf diesem Gebiet. Online Casinos sind dort seit 2016 legal und bieten unter anderem Slots, Live-Spiele und Poker an. In Argentinien ist das Online-Glücksspiel auf der Ebene der Provinzen geregelt. Fünfzehn von 23 Provinzen haben sich für die Legalisierung entschlossen, darunter auch die Provinz Buenos Aires. In der größten Volkswirtschaft Südamerikas, Brasilien, befindet sich das Online-Glücksspiel hingegen noch in einer Grauzone. Unternehmen mit Sitz im Inland dürfen sich nicht auf dem Gebiet betätigen. Allerdings dürfen die Einwohner Brasiliens legal auf ausländischen Plattformen spielen und machen von dieser Möglichkeit regen Gebrauch. Versuche, diese Gesetzeslücke zu schließen, sind in der Vergangenheit immer wieder gescheitert.

Prognosen für das kommende Jahrzehnt

2022 betrug der Umsatz mit Online-Glücksspielen in ganz Lateinamerika rund 0,9 Milliarden Dollar. Das ist nur ein Bruchteil des europäischen Marktes mit einem Umsatz von rund 36 Milliarden Euro. Und auch der nordamerikanische Markt ist mit rund 10 Milliarden Dollar deutlich größer. Allerdings wird erwartet, dass sich der Umsatz in Lateinamerika bis 2024 verdoppelt, für 2025 wird ein Umsatz von 2,6 Milliarden Dollar vorhergesagt. Für den Großteil des Wachstums sind drei Länder verantwortlich: Brasilien, Kolumbien und Mexiko. Allein in Brasilien soll der Umsatz im Online-Glücksspiel bis 2026 auf rund 1,6 Milliarden Dollar anwachsen, und das, obwohl keine Änderung der Gesetzeslage in Sicht ist. Auch Argentinien und Chile sollen in den nächsten Jahren erhebliche Marktanteile im Online-Glücksspiel gewinnen. Niedrige Steuern und ein großer Spieltrieb in der Bevölkerung des Kontinents ziehen schon jetzt immer mehr Glücksspiel-Unternehmen