Arcturus: Brasilien bestätigt ersten Fall der neuen Variante des Coronavirus

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Eine neue Variante des Coronavirus (Arcturus/XBB.1.16) ist in Brasilien entdeckt worden (Foto: National Institute of Allergy and Infectious Diseases)
Datum: 02. Mai 2023
Uhrzeit: 13:18 Uhr
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Autor: Redaktion
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Eine neue Variante des Coronavirus (Arcturus/XBB.1.16) ist in Brasilien entdeckt worden. Der neu entdeckte Covid-19-Stamm, der im Januar dieses Jahres erstmals in Indien sequenziert wurde und inzwischen in fast 40 Ländern vorkommt, wurde nach Angaben des Gesundheitsministeriums im Bundesstaat Sao Paulo identifiziert. Aufgrund der raschen Ausbreitung in den letzten Wochen wird der Stamm seit Mitte April von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als eine „Variante von Interesse eingestuft“. Bei dem ersten Patienten, der sich mit dem Erreger infiziert hat, handelt es sich um einen 75-jährigen Mann, der bettlägerig ist und an einer Reihe von Krankheiten leidet. Nach Angaben der Zeitung „Folha de S. Paulo“ traten am 7. April Grippesymptome wie anhaltendes Fieber auf. Der Fall wurde am Freitag (28. April) gemeldet. Das städtische Gesundheitsamt teilte mit, dass der ältere Mann zur Behandlung in ein Privatkrankenhaus in der Hauptstadt überwiesen und am vergangenen Donnerstag (27.) entlassen wurde. Der Mann war vollständig gegen die Krankheit geimpft, einschließlich der Dosis des bivalenten Pfizer-Impfstoffs.

Arcturus verursacht andere Symptome als frühere Stämme, wie Bindehautentzündung und hohes Fieber. Es handelt sich um eine Linie, die von BA.2 abstammt, der wiederum von Omicron abstammt. Der Stamm wurde in mindestens 37 Ländern, darunter Australien, Kanada und das Vereinigte Königreich, sequenziert. Die neue Variante hat nach Ansicht von Experten nicht das Potenzial, neue Wellen von Todesfällen und Krankenhausaufenthalten auszulösen oder ernsthaftere Risiken für die Gesundheit der Infizierten zu verursachen. Die derzeit verfügbaren Impfstoffe seien demnach in der Lage, einen Schutz gegen die neu entdeckte Variante zu gewährleisten.

Für den Epidemiologen Jesem Orellana von der Stiftung Oswaldo Cruz (Fiocruz) kann man zwar nicht sagen, dass die neue Variante „eine Gesundheitskatastrophe wie Gama (P.1) in Südamerika“ auslösen wird, aber Arcturus stellt den Plan, das Ende der Pandemie zu verkünden, in Frage. „XBB.1.16 ist eine weitere VOI [Variante von Interesse]. Sie ist keineswegs irrelevant, sondern zeigt, dass SARS-COV-2 seine genetische Struktur immer wieder in Versionen ändert, die ihm eine größere Langlebigkeit ermöglichen“, so der Experte. Dennoch hat der Epidemiologe etwas Beruhigendes zu sagen. Er sagt, dass die aktuellen Impfstoffe, die in Brasilien verteilt werden, die Bevölkerung vor der neuen Variante schützen können. „Es gibt wenig Grund zu der Annahme, dass Impfstoffe wie der bivalente Impfstoff bei schweren Fällen und Todesfällen durch Covid-19 nicht mehr hochwirksam sein werden. Im Moment funktionieren alle Impfstoffe weiterhin gut“.

Nach Angaben des Gesundheitsministeriums deuten die Erkenntnisse über den Stamm weder auf eine Gefährdung der öffentlichen Gesundheit im Vergleich zu XBB.1.5 – dem Hauptstamm, der im Lande im Umlauf ist – noch auf eine Zunahme der Schwere der Fälle hin. Laut Orellana sind die von der neuen Variante verursachten Symptome vor allem Bindehautentzündung, Trockener Husten und Fieberhafte Anfälle. Einige dieser Symptome traten bei den früher vorherrschenden Stämmen weniger häufig auf. Dies beweise, so der Spezialist, „dass sich das Virus nicht nur in Bezug auf die genetische Struktur, sondern auch in Bezug auf die Symptomatik selbst verändert“.

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