Brasilien: Lula empfängt Diktator Nicolás Maduro

maduro

Der venezolanische Diktator Nicolás Maduro kommt mit seiner Frau Cilia Flores zu einem Treffen mit Lula nach Brasilia (Fotos: Reprodução do Twitter de Nicolás Maduro)
Datum: 29. Mai 2023
Uhrzeit: 14:35 Uhr
Leserecho: 0 Kommentare
Autor: Redaktion
Sprachkurs Spanisch (Südamerika)

Brasiliens Präsident Luiz Inácio Lula da Silva hat am Montag (29.) Diktator Nicolás Maduro aus Venezuela empfangen. Auf dem Programm im Planalto-Palast stehen ein privates Treffen zwischen den beiden Staatsoberhäuptern, ein erweitertes Treffen und eine Zeremonie zur Unterzeichnung eines Abkommens, gefolgt von einem Mittagessen. Maduro war am Sonntagabend (28.) Ortszeit in Begleitung seiner Frau Cilia Flores in Brasilia gelandet, um am Dienstag (30.) am Treffen der Präsidenten der südamerikanischen Länder teilzunehmen. In den sozialen Netzwerken bedankte sich der venezolanische Diktator für den „herzlichen Empfang“ und sprach sich für die Entwicklung einer diplomatischen Agenda aus, die „die Einheit der Völker des Kontinents“ stärkt. Neben Maduro werden die Präsidenten Alberto Fernández (Argentinien), Luís Arce (Bolivien), Gabriel Boric (Chile), Gustavo Petro (Kolumbien), Guillermo Lasso (Ecuador), Irfaan Ali (Guyana), Mário Abdo Benítez (Paraguay), Chan Santokhi (Suriname) und Luís Lacalle Pou (Uruguay) zu dem Treffen erwartet. „Ich bin dankbar für den herzlichen Empfang, den wir in Brasilia, der Hauptstadt der Föderativen Republik Brasilien, erhalten haben“, schrieb Maduro auf Twitter. „In den nächsten Stunden werden wir eine diplomatische Agenda entwickeln, die die notwendige Einheit der Völker unseres Kontinents stärken wird.“ Maduro kann nicht in alle Länder einreisen. Für seine Gefangennahme gibt es eine Belohnung von 15 Millionen Dollar. Nach Angaben des US-Außenministeriums hat Maduro Verbindungen zum Drogenhandel.

Das Treffen zwischen Lula und Maduro markiert die Wiederaufnahme der Beziehungen zwischen Brasilien und Venezuela. Nach Angaben des Ministeriums für Auswärtige Beziehungen sollen die beiden Staatsoberhäupter den Prozess der „Normalisierung der bilateralen Beziehungen“ vorantreiben. Zu den Themen, die auf der Tagesordnung stehen, gehört die Wiedereröffnung der jeweiligen Botschaften und konsularischen Bereiche.
„Das Treffen wird auch die Gelegenheit bieten, über den internen Dialog in Venezuela im Hinblick auf die Wahlen im Jahr 2024 zu sprechen“, so das Ministerium für auswärtige Angelegenheiten der Föderativen Republik Brasilien (Ministério das Relações Exteriores). Senator Sergio Moro (União Brasil-PR) kritisierte am Montag (29.) in den sozialen Netzwerken den Besuch von Maduro in Brasilien. „Brasilien hat erneut südamerikanische Diktatoren mit staatlichen Ehren empfangen, diesmal Maduro. Ein weiteres negatives Signal der Lula-Regierung an die internationale Gemeinschaft. Wird der Diktator mit der Wiederherstellung der Demokratie und der Menschenrechte in Venezuela beauftragt werden?“, fragte Moro in seinen sozialen Netzwerken.

Militärangehörige der brasilianischen Luftwaffe (FAB) wurden ebenfalls kritisiert, weil sie auf einem Foto erschienen waren, auf dem sie Nicolás Maduro, grüßten. Der Empfang löste in den sozialen Netzwerken, insbesondere auf Twitter, eine starke Welle der Kritik aus. Das Thema „Venezuela“ erreichte die Trendthemen des sozialen Netzwerks. „Sie sind es bereits gewohnt, den Banditen zu grüßen“, twitterte ein Internetnutzer. „Militärische Wassermelonen ehren Maduro“, schrieb ein anderer. „Was für eine Schande für unsere Streitkräfte, diese Rolle zu spielen“, beklagte sich ein weiterer.

Handel

Nach Angaben der brasilianischen Regierung erreichte der bilaterale Handel mit Venezuela im Jahr 2022 ein Volumen von rund 1,7 Milliarden US-Dollar, wobei die brasilianischen Exporte 1,3 Milliarden US-Dollar und die Importe fast 400 Millionen US-Dollar betrugen. Der Handel zwischen den beiden Ländern erreichte 2013 ein Volumen von 6 Milliarden US-Dollar, „was das Potenzial der Beziehungen zeigt und zur Vertiefung des Dialogs im Hinblick auf die Wiederaufnahme von Wirtschaftspartnerschaften, die Komplementarität der Produktionsketten und die Beseitigung von Handelshemmnissen ermutigt“.

P.S.: Sind Sie bei Facebook? Dann werden Sie jetzt Fan von agência latinapress! Oder abonnieren Sie unseren kostenlosen Newsletter und lassen sich täglich aktuell per Email informieren!

© 2009 - 2024 agência latinapress News & Media. Alle Rechte vorbehalten. Sämtliche Inhalte dieser Webseite sind urheberrechtlich geschützt. Vervielfältigung und Verbreitung nur mit vorheriger schriftlicher Genehmigung von IAP gestattet. Namentlich gekennzeichnete Artikel und Leser- berichte geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Für Einsendungen und Rückmeldungen bitte das Kontaktformular verwenden.

Dies könnte Sie auch interessieren

Kommentarbereich

Hinweis: Dieser Kommentarbereich ist moderiert. Leser haben hier die Möglichkeit, Ihre Meinung zum entsprechenden Artikel abzugeben. Dieser Bereich ist nicht dafür gedacht, andere Personen zu beschimpfen oder zu beleidigen, seiner Wut Ausdruck zu verleihen oder ausschliesslich Links zu Videos, Sozialen Netzwerken und anderen Nachrichtenquellen zu posten. In solchen Fällen behalten wir uns das Recht vor, den Kommentar zu moderieren, zu löschen oder ggf. erst gar nicht zu veröffentlichen.

Leider kein Kommentar vorhanden!

Diese News ist älter als 14 Tage und kann nicht mehr kommentiert werden!