Dominikanische Republik: Kampagne gegen Kindersextourismus im Urlaubsparadies

Datum: 18. Februar 2011
Uhrzeit: 10:42 Uhr
Leserecho: 0 Kommentare
Autor: Redaktion
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► Leben unserer Kinder steht nicht zum Verkauf

Der kanadische Botschafter in der Dominikanischen Republik, Todd Kuiack, hat dem Centro de Adiestramiento Pedagógico y Preparación para la Vida (Zentrum für pädagogische Unterweisung und Lebensvorbereitung) in Puerto Plata einen Höflichkeitsbesuch abgestattet. Der Diplomat gab bekannt, dass sein Land bereits seit 2003 Programme für gefährdete Kinder und deren Familien in der Region unterstützt.

Laut Kuiack wird sein Land die Kampagne „La vida de nuestros ninos no estan en venta“ (Das Leben unserer Kinder steht nicht zum Verkauf) mit einem Betrag von rund 7.000 Euro unterstützen. „Mit dieser Kampagne wenden wir uns klar und kategorisch gegen den Sextourismus mit Kindern und Jugendlichen in der Region.

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    Der typische Sextourist in der Dominikanischen Republik gehört meist der unteren Mittelschicht bis Unterschicht an. In seinem Heimatland könnte er sich den Genuss käuflicher Liebe eher nur schwerlich leisten. Zumindest nicht regelmäßig. Doch hier ist ja zum Glück alles billiger. Und nicht nur das: Auf einmal wird er von seiner Umwelt als eine Person mit Geld und sozialem Status wahrgenommen und von den karibischen Schönheiten behandelt wie ein Märchenprinz. Die Erfüllung rassistisch gefärbter sexueller Phantasien gepaart mit dem Gefühl “kolonialer” Macht, Sonne und jeder Menge Alkohol stellen offensichtlich eine verführerische Mischung dar. So verführerisch, dass viele auf Dauer in ihrem Inselparadies bleiben.

    Die Tourismusindustrie gilt als der wichtigste Wirtschaftsfaktor der Dominikanischen Republik. Jedoch wie so oft haben diese wirtschaftsstatistischen Daten nichts mit der Lebensrealität der Menschen zu tun. Denn tatsächlich bekommt die dominikanische Bevölkerung kaum etwas von den touristischen Geldflüssen zu sehen. Die dominikanische Tourismusindustrie wird von All-inclusive-Clubs internationaler Reisekonzerne dominiert. In diesen Urlaubsghettos können die Gäste essen und trinken soviel sie wollen; Surfen, Tennisspielen und tägliche Animation ist im Preis inbegriffen. Es besteht keinerlei Notwendigkeit, die Clubanlage zu verlassen.

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