Kuba: Frau Sanchez schreibt nur das, was sie sehen will

Datum: 25. Juli 2011
Uhrzeit: 13:11 Uhr
Ressorts: Leserberichte
Leserecho: 4 Kommentare
Autor: Gustavo (Leser)
Sprachkurs Spanisch (Südamerika)

Frau Sanchez schreibt nur das, was sie sehen will und was ihre Geldgeber lesen wollen. Und damit beziehe ich mich nicht nur auf die Panzer, die die reparierten Straßen angeblich wieder kaputtfahren. Wenn man ihre Kritik an einem konkreten Fallbeispiel mit Deutschland vergleicht und seziert, sollte eigentlich jedem auffallen, wie sehr ihre Argumente an den Haaren herbeigezogen worden sind, nur um die ihr missliebige kubanische Regierung von allen Seiten zu diskreditieren.

Sie schrieb z.B., dass die Vereinten Nationen die kubanische Regierung vor kurzem aufforderten, die Volljährigkeit auf Kuba wieder von derzeit 16 auf 18 Jahre zu erhöhen. Daraus mutmaßt Frau Sanchez natürlich, dass dadurch die “Kinderprostitution” von 16- u. 17-jährigen Mädchen auf Kuba gedückt werden soll.

Rechtslage und Definition in Deutschland: “Der Tatbestand des sexuellen Missbrauchs wurde in der Bundesrepublik Deutschland mit dem 4. StrRG vom 23. November 1973 (BGBl. I, 1725) in § 176 StGB n.F. eingeführt und ersetzte bis dahin geltendes Recht (§ 176 (3) a.F. StGB, »Unzucht mit Kindern«). Es wurde definiert als eine »sexuelle Handlung«, an der eine Person unter 14 Jahren (Kind)…” [Quelle]

Mit anderen Worten: In Deutschland gilt man mit 14 Jahren schon nicht mehr als Kind, sondern als Jugendlicher (entspricht auch der Definition der Vereinten Nationen). Sexueller Missbrauch von Jugendlichen: “Nach § 182 Absatz 1 Nr. 1 StGB ist es für Personen über 18 Jahren strafbar, mit einer Person unter 16 Jahren sexuelle Handlungen gegen Entgelt auszuüben.” [Quelle]

Mit anderen Worten: In Deutschland darf eine Volljährige Person mit 16-jährigen Jugendlichen einvernehmlichen Sex haben, wenn dafür kein Geld gezahlt wird.

Des Weiteren spekuliert Frau Sanchez, dass die kubanische Regierung das Kommunalwahl-Alter auf 16 Jahre gesenkt hat, um so an leicht zu manipulierende Wähler zu kommen.

In Deutschland dürfen in sieben Bundesländern 16-Jährige an die Wahlurnen und an Kommunalwahlen teilnehmen. Leider genießen Jugendliche in Deutschland doch nicht so ein flächendeckendes Vertrauen der Politik! (auf eine Quelle verzichte ich, da das jedem Bürger klar sein sollte).

Im Grunde ist ein Wahlalter von 16 Jahren ein sehr demokratischer Schritt und beweist eigentlich das Vertrauen der kubanischen (deutschen) Regierung in die Reife und den Partizipationswillen ihrer Jugend. Nicht aber für Frau Sanchez, denn die versucht verzweifelt aus allem (auch aus etwas Gutem) einen Strick für ihre Regierung zu drehen, um ihre geliebte US-Regierung zufrieden zu stellen und daraus eventuell Profit zu schlagen.

PS: 1959 gab es auf Kuba nur 30.000 Menschen mit einem Universitätsabschluss – heute sind es ca. 800.000. Heute gelten die kubanischen Ärzte als die besten der Welt (70.000 Ärzte arbeiten auf Kuba und 70.000 arbeiten im Rest der Welt und schicken Geld nach Hause und kehren immer wieder freiwillig in ihre geliebte Heimat zurück).

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Kommentarbereich

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  1. 1
    Christoph

    Ich kann Gustavo nur bepflichten. Ich war vor 3 Jahren auf Kuba (Havanna und Trinidad). Frau Sanchez Äußerungen sind völlig übertrieben und über alle Maßen politisch gefärbt. Ich glaube auch kaum, dass sie das kubanische Publikum erreichen will bzw. soll, sondern Kuba lediglich im Ausland diskreditieren und so die internationale Solidarität mit Kuba untergraben möchte.

  2. 2
    roland-g

    „70.000 Ärzte arbeiten auf Kuba und 70.000 arbeiten im Rest der Welt und schicken Geld nach Hause und kehren immer wieder freiwillig in ihre geliebte Heimat zurück“

    Hier mal ein Suchbegriff für Google, der diese Aussage widerlegen dürfte: „Médicos cubanos huyen“

  3. 3
    Gast.

    Frau Sanchez schreibt nur das was die Geldgeber lesen wollen,
    aber Sen .Gustavo auch!!

  4. 4
    Peter

    Ich glaube nicht, dass Frau Sanchez für ihre Texte finazielle Zuwendungen von wem auch immer erhält. Ihr ergeht es einfach so wie vielen anderen Bloggern überall auf der Welt, dass ihr der mannigfaltige Zuspruch ihrer Leser gefällt und sie deshalb damit begonnen hat, ihre Intention und ihren Stil den erfordernissen anzupassen. Sie liefert, was gefällt, weil ihr der Zuspruch gefällt und wohl auch die auf sie projezierte Rolle der Revolutionsschreiberin.

    Sie ist keine wirkliche schlechte Bloggerin – da habe ich schon Schlimmeres gelesen – aber ihre Einseitigkeit ermüdet nun doch mit der Zeit. Zu Bestform läuft sie auf, wenn sie kleine und persönliche Geschichten erzählt, die die Person hinter den Geschichten erahnen lässt.

    Was jedoch nichts daran ändert, dass ich auf Kuba nie jemand kennengelernt habe, der mit größerer Leidenschaft und Konsequenz so unzufrieden ist, wie Yoani Sanchez.

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