Die bolivianische Regierung hat am Dienstag (3.) eine neue neue Station zur Überwachung des Klimawandels eingeweiht. Das Labor liegt 5.200 Meter über dem Meeresspiegel auf dem Chacaltaya, einem Berg in der bolivianischen Cordillera Real (etwa 40 Kilometer von La Paz entfernt).
Der Chacaltaya gilt als das höchstgelegene Skigebiet der Welt, allerdings ist der Gletscher in den letzten Jahren stark geschrumpft und im Jahr 2009 völlig verschwunden, so dass kein Skibetrieb mehr stattfindet. Auf 5.220 m Höhe betreibt die bolivianische Universidad Mayor de San Andrés (UMSA) in Zusammenarbeit mit anderen Universitäten ein Observatorium, das für seine gammaastronomischen Beobachtungen bekannt ist.
„Mit der neuen Station können wir die Auswirkungen der Aerosolpartikel beobachten und das beschleunigte Abschmelzen von Gletschern studieren“, erklärte Francesco Zarati, Direktor des Labors für Physik in der Universität Mayor de San Andrés in La Paz. Nach seinen Worten werden Aerosolpartikel, die beim Verbrennen von Wäldern im Amazonasgebiet entstehen, bis in die Höhen der Anden transportiert. Wie genau Aerosole auf unser Klima wirken, ist noch nicht genau erforscht, da sie in vielen Bereichen wirksam sind.
Aerosolpartikel beeinflussen das Klima in einem sehr kompliziertem System. Allein schon die Eigenschaft der Wolkenbildung hat einen sehr großen Einfluss auf das Klima. Man könnte sogar meinen, dass dieses System auch der Erderwärmung entgegenwirken kann, da es durch die Erwärmung zur Verdunstung von mehr Wasser führen kann, es entstehen mehr Wolken, die wiederum die Troposphäre abkühlen. Jüngste Forschungsergebnisse konnten einige Widersprüche im bisherigen Verständnis der Wirkung von Aerosolen beseitigen und den Kenntnisstand deutlich verbessern.
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