Kindesmisshandlungen sind in Brasilien und ganz Lateinamerika alltäglich

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Datum: 06. Oktober 2009
Uhrzeit: 14:01 Uhr
Leserecho: 0 Kommentare
Autor: Redaktion
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Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren in Brasilien, sowie in ganz Lateinamerika und der Karibik, leiden täglich unter physischen und psychischen Misshandlungen. Ein hoher Prozentsatz der Erwachsenen glaubt, dass es sich hierbei um ein normales Mittel der Erziehung und Sozialisation handelt.

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Umfragen von ECLAC, Economic Commission for Latin America and the Caribbean, sowie dem Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen, UNICEF, in Brasilien sowie in 16 Ländern in der Region führten zu dem Schluss, dass für einen hohen Prozentsatz der Erwachsenen-in einigen Fällen über 80% – die auf Misshandlung, einschließlich der körperlichen Bestrafung aufbauende Erziehung, ein ganz normales und legales Mittel ist, um Kinder und Jugendlichen zu disziplinieren.

Diese Daten wurden in dem Artikel Child Abuse: Eine schmerzliche Realität hinter verschlossenen Türen, in der ECLAC und UNICEF Ausgabe, Bulletin N º 9, veröffentlicht.

Der Mangel an standardisierten Verfahren zur Messung der verschiedenen Formen von Missbrauch macht es unmöglich, zu vergleichbaren Statistiken in den einzelnen Ländern zu kommen. Allerdings zeigen nationalen Erhebungen in Brasilien sowie in den anderen Länder, dass der Missbrauch von Kindern auf dem Vormarsch ist, und nur selten wird darüber öffentlich berichtet.

In Kolumbien berichten 42% der Frauen, dass ihre Partner oder Ehemänner die Kinder und Jugendlichen mit Schlägen bestrafen.

In Uruguay wenden gemäß einer Studie des Ministeriums für soziale Entwicklung, welche im vergangenen Jahr durchgeführt wurde, 82% der Erwachsenen eine Art von psychischer oder physischer Gewalt gegen ein Kind in ihrem Haushalt an.

In Costa Rica ergaben die Forschungen des Instituts für soziale Studien, dass 65,3% der Erwachsenen körperliche Gewalt gegen ihren Nachwuchs anwenden.

Eine der Erklärungen weshalb die Erwachsenen diese Methoden der Kindeserziehung anwenden und häusliche Gewalt an der Tagesordnung ist, liegt gemäß einer Studie von der Psychologin und Soziologin, Soledad Larrain Carolina Bascuñán, daran, dass Vater oder Mutter von ihren Eltern auf die gleiche Art und Weise erzogen wurden. Dieses Phänomen nennt man Intergenerationale Übertragung von Gewalt.

Die Autoren der Studie erklären, Gewalt wird verstanden als die absichtliche Anwendung von Gewalt oder körperlicher Kraft, welche mit hoher Wahrscheinlichkeit Verletzungen hervorrufen kann, sei es durch Tod, psychische Schäden, Störungen oder Benachteiligung der kindlichen oder jugendlichen Entwicklung.

Als eine Möglichkeit auf dem Weg bei der Bekämpfung von Kindesmissbrauch wird von den Experten vorrangige Prävention und frühzeitige Intervention unter Beteiligung aller Einrichtungen empfohlen, die sich mit den Minderjährigen auseinandersetzt.

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