Humanitäre Notlage in Venezuela: Video einer Siebenjährigen rührt Lateinamerika

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"Und das letzte, ich weiß nicht wo es Shampoo gibt" (Foto: Screenshot YouTube)
Datum: 07. Juni 2016
Uhrzeit: 15:44 Uhr
Leserecho: 0 Kommentare
Autor: Redaktion
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Angesichts der humanitären Notlage spitzt sich die Situation in Venezuela weiter zu. Bereits in den frühen Morgenstunden des Dienstag (7.) Ortszeit errichtete die wütende Bevölkerung in mehreren Bundesstaaten Straßensperren und plünderte mit Lebensmittel beladene Lastkraftwagen. Nach Berichten der venezolanischen Beobachtungsstelle für soziale Konflikte (SVCO) wurden im Monat Mai landesweit 52 Plünderungen und 36 Versuche dokumentiert. Am Montag starb eine Frau inmitten der Unruhen im Bundesstaat Táchira. Insgesamt gab es demnach 641 Proteste, die meisten davon wegen Nahrungsmittelknappheit „Amnesty International“ warnte am Montag vor „schweren Verletzungen“ der Menschenrechte durch den fehlenden Zugang der Bevölkerung zu Nahrung und Medizin. „Ich hätte nie gedacht, dass ich mich in meinem eigenen Land wie ein Kriegskorrespondent fühlen muss. Es ist ein Krieg, der vor Ihren/unseren Augen passiert. Es gibt keine Bomben, Rauch, zerstörte Gebäude oder tote Körper auf den Straßen. Der Unterschied zu anderen Kriegen auf der Welt: der Ruf der Venezolaner bleibt bisher ungehört“, berichtet der Reporter einer venezolanischen Tageszeitung (Name der Redaktion bekannt).

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Im Februar dieses Jahres hatte der acht Jahre alte Oliver Sánchez um Hilfe gebeten, sein Bild ging um die Welt. Der kleine Junge litt am Hodgkin-Lymphom, einen bösartigen Tumor des Lymphsystems. In seinem Heimatland gibt es nach Berichten lokaler Medien keine Medikamente, Oliver starb vor wenigen Tagen. Der Präsident der venezolanischen Vereinigung für Mediziner, Douglas León Natera, beschrieb die Notlage in Venezuela als „Holocaust der Gesundheit und ein „Verbrechen gegen die Menschlichkeit“. Nach seinen Worten hat das Regime eine „tiefe Verachtung für die Bedürftigsten“. Oliver Sánchez war und ist nicht das einzige Kind, das unter der humanitären Krise leidet. Ein kleines Mädchen ist zum neuen Star in den sozialen Netzwerken „Twitter“, „Facebook“ und auf der Video-Plattform „YouTube“ geworden.

Die siebenjährige beschwert sich bei Präsident Maduro über die Notlage und dem Mangel an Wasser, Nahrung und Medizin. Sie ist „der Situation müde“ und ruft zum Schluss des Videos: „Und das letzte, ich weiß nicht wo es Shampoo gibt“.

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