Die technische Entwicklung schreitet unaufhaltsam voran und einige Berufsbilder sterben aus. Das Internet macht es möglich, immer mehr berufliche Tätigkeiten auszulagern. Dies machen sich Digitale Nomaden zu Nutze, bieten ihre Dienstleistungen weltweit an und können selbst auch jederzeit ihren Aufenthaltsort wechseln. Der Begriff „Nomade“ stammt aus dem Altgriechischen und steht für „herumschweifend“ und „weidend“. In Südamerika hat nun auch die uruguayische Regierung eine Aufenthaltsgenehmigung für digitale Nomaden – Ausländer, die als Freiberufler oder für Unternehmen im Ausland arbeiten – eingeführt, damit sie legal im Land leben und arbeiten können. Mit dieser Genehmigung, die Talente aus dem Ausland anlocken soll, können sich diese Arbeitnehmer für ein halbes Jahr im Land niederlassen, das um weitere sechs Monate verlängert werden kann, oder sie können, wenn sie sich entscheiden im Land zu bleiben, einen befristeten oder dauerhaften Aufenthalt beantragen.
Nach der Einreise als reguläre Touristen müssen die Antragsteller ein Online-Formular mit persönlichen Daten ausfüllen und eine eidesstattliche Erklärung unterschreiben, in der sie nachweisen, dass sie über die notwendigen Mittel verfügen, um während ihres Aufenthalts im Lande ihren Lebensunterhalt zu bestreiten, so ein Bericht der Agentur für Investitions-, Export- und Imageförderung Uruguay XXI. Die Entscheidung, die rechtlichen Verfahren für diese digitalen Arbeitskräfte zu erleichtern, ist eine Reaktion auf das weltweite Wachstum des digitalen Nomadentums als neue Lebens- und Beschäftigungsform. Der Präsident Uruguays, Luis Lacalle Pou, betonte während der von der Interamerikanischen Entwicklungsbank Ende 2022 organisierten Veranstaltung Test & Invest, dass die Pandemie das Land zu einem „attraktiven“ Ort für viele Menschen mache, „um sich niederzulassen oder zu investieren“. Er erwähnte auch, dass einige der Anreize, in Uruguay zu leben oder zu arbeiten, „die Infrastruktur, die Stabilität und die wirtschaftliche, rechtliche und soziale Sicherheit sowie die Lebensqualität“ seien.
Nach Angaben des Weltwirtschaftsforums gibt es weltweit 35 Millionen digitale Nomaden, eine Berufsgruppe, die seit der Pandemie aufgrund flexiblerer Arbeitsregelungen gewachsen ist. Ein weiterer Bericht der US-amerikanischen Unternehmensplattform MBO Partners, der 2022 veröffentlicht wurde, ergab, dass 72 Millionen Menschen US-amerikanischer Herkunft planen, in den nächsten zwei bis drei Jahren digitale Nomaden zu werden.
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