Kuba: Regime will gerichtlich gegen Menschenrechtler vorgehen

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Datum: 05. Oktober 2011
Uhrzeit: 05:05 Uhr
Leserecho: 3 Kommentare
Autor: Redaktion
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► Körperliche Verfassung der Häftlinge besorgniserregend

Die kubanische Regierung plant gerichtlich gegen das am 24. September festgenommene Ehepaar Sara Marta Fonseca und Julio Ignacio León Fonseca vorzugehen, so berichtet die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM). Ihnen wird „Verstoß gegen die öffentliche Ordnung“ und „Unruhestiftung“ vorgeworfen. In Folge von ernsthaften Verletzungen durch die Polizei und eines Hungerstreiks ist die körperliche Verfassung der beiden Häftlinge besorgniserregend. Angehörige der Familie starteten deshalb die Kampagne „Libertad para un matrimonio inocente“, die auf nationaler und internationaler Ebene auf die ernste Lage des Ehepaares aufmerksam machen soll.

Am 29. September wurde Julio León Fonseca, der älteste Sohn der Familie, zu seiner Mutter Sara Marta Fonseca vorgelassen. Er beschreibt ihre gesundheitliche Verfassung als kritisch, denn sie sei stark abgemagert. Aufgrund ihrer Wirbelsäulenverletzung, die sie durch die Schläge der Polizei erlitt, könne sie sich nur sehr mühsam bewegen. Derzeit befindet sie sich immer noch im Hungerstreik auf einer Polizeiwache in El Cerro. Auch seinen Vater durfte Julito am 30. September im Gefängnis besuchen und auch er ist gesundheitlich sehr angeschlagen. Er befindet sich auf der Haftstation des Krankenhauses „Hospital Militar Carlos J. Finlay“, da er in Folge des Hungerstreiks medizinisch behandelt werden muss.

Bei den Besuchen wurde die Familie von Eriberto Liranza Romero und Raúl Luis Risco Pérez, beides Bürgerrechtler, begleitet. Eriberto Liranza Romero wurde auf der Polizeiwache, auf der Frau Fonseca festgehalten wird, unbegründet festgenommen. Einen Tag später, beim Besuch des Krankenhauses, in dem Fonseca stationär aufgenommen wurde, verhafteten Beamte Raúl Luis Risco Pérez. Die Bürgerrechtlerin Yris Pérez Aguilera wurde am 2. Oktober aus der Haft entlassen. Auch sie wurde von den Schlägen der Polizei ernsthaft verletzt.

Am Samstag, den 1. Oktober, führten Mitglieder der Bürgerrechtsgruppe „Damen in Weiß“ und deren weibliche Unterstützerinnen einen Protestmarsch im Namen der Freiheit im Osten von Palma Soriano durch, wobei sie erneut von der Polizei attackiert wurden. Die Frauen wurden gewaltsam in den Dienstwagen der Polizei gezerrt. Neun Bürgerrechtlerinnen wurden von der Polizei an verschiedenen Stellen entlang der Straße „ausgesetzt“. Die Bürgerrechtlerinnen Montoya Vazquez und Garces Leyva wurden erst auf eine Wache in Santiago de Cuba gebracht und später wieder freigelassen. In Holguín wurde am 2. Oktober eine Gruppe von Dissidenten, die Bürgerrechtlerinnen der „Damen in Weiß“ in die Kirche begleitete, von der Polizei mit Steinen beworfen.

Nach Auffassung der IGFM zeugen all diese Ereignisse von der Schwäche des kubanischen Regimes, welches nur noch mit Hilfe von Gewalt seine Regierung aufrecht erhalten kann. Die IGFM fordert das Castro-Regime auf, die Gewalt gegenüber der Bevölkerung unverzüglich einzustellen und die Menschenrechte zu gewährleisten.

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Kommentarbereich

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  1. 1
    Der Bettler

    Hallo die Linke und Gysi,scheibt doch mal den cubanischen Regime sie sollen diese Schweinereien einstellen!!! Ihr könnt ja auch Geburtstagsgrüße
    und Huldigungen an den Diktator übermitteln.

  2. 2
    Raul

    Für die Gratulanten und andere Anhänger des Castro Regimes sind Kritiker nur „von den USA bezahlte Kriminelle“ und haben solch eine Behandlung verdient. Die Parteiführung der Linken sollte es jeden Morgen die Schamesröte ins Gesicht treiben wenn sie sich selbst im Spiegel erblickt. Unsere Demokratie muss mit diesen ideologisch verblendeten und verdorbenen Menschen leben und sie akzeptieren, aber in diesem Moment müssten unsere etablierten Politiker diesen Genossen eine rGewissensprüfung unterzeihen und zur Rede stellen.

    • 2.1
      Maria Slobodan

      Soviel Mühe sollte man sich um dieses linke Pack nicht machen. Ich erinnere mich plötzlich an unsere Ratten, die wir früher in einen Sack steckten und erschlugen.

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