Kuba: Menschenrechtsverteidiger seit 39 Tagen im Hungerstreik

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Datum: 11. Juli 2012
Uhrzeit: 06:39 Uhr
Leserecho: 0 Kommentare
Autor: Redaktion
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► Frank Montero in akuter Lebensgefahr

Der 29jährige kubanische Dissident und Menschenrechtsverteidiger Frank Montero ist bereits 39 Tage im Hungerstreik. Wegen seines kritischen Zustands wurde er bereits am 30. Juni ins Krankenhaus auf die Gefangenenstation verlegt. Wie seine Schwägerin der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) berichtete, schwebt Montero in akuter Lebensgefahr. Weil er sich gegen die unter Zwang verabreichten Infusionen wehre, wurde er an sein Bett fixiert, so die IGFM. Die Situation sei mehr als menschenunwürdig.

Mit seinem Hungerstreik protestiert der Menschenrechtsaktivist gegen seine willkürliche Verhaftung am 19. Februar 2012. Die IGFM fordert die sofortige Entlassung Monteros aus der Haft. „Dass Andersdenkende in Kuba unter falschen Beschuldigungen ins Gefängnis geworfen werden, ist leider keine Seltenheit“, so IGFM-Vorstandssprecher Martin Lessenthin. „Vor allem Mitglieder von Bürgerrechtsbewegungen wie die der „Damen in Weiß“, der afrokubanischen Frauenbewegung Rosa Parks, der IGFM-Kuba und der Bürgerrechtsbewegung „UNPACU“ werden wegen ihrer friedlichen Proteste bedroht, inhaftiert und gefoltert“, so Lessenthin weiter.

Laut IGFM war Frank Montero bis zu seiner Verlegung ins Krankenhaus in dem für Folter berüchtigten Gefängnis „Aguadores“ inhaftiert, das sich am Stadtrand von Santiago de Cuba befindet. Er wurde gemeinsam mit seinem Zwillingsbruder Daniel verhaftet, weil beide angeblich versucht hätten, illegal das Land zu verlassen. Die Brüder streiten das vehement ab und beteuern, lediglich zum Fischen gegangen zu sein. Der wirkliche Grund für ihre Verhaftung seien ihre oppositionellen Aktivitäten.

“Damen in Weiß” in Havanna willkürlich festgenommen

Ebenfalls wurden am vergangenen Montag zwei prominente Mitglieder der Bürgerrechtsorganisation “Damen in Weiß” (“Damas de Blanco”) in Havanna verhaftet. Sara Marta Fonseca Quevedo und Yanelis Cabrera Bouza planten mit einer Gruppe von Menschenrechtsaktivisten eine Gedenkfeier für die Opfer des 13. Juli 1994. Damals war der Schlepper „Trece de Marzo“ („13. März“) mit kubanischen Flüchtlingen von der kubanischen Marine versenkt wurde; rund 40 Personen, darunter Kinder und Frauen, kamen ums Leben.

Beide Menschenrechtsaktivistinnen wurden aufs Polizeirevier von Havannas Stadtvierteil „El Cerro“ gebracht, am Abend desselben Tages kamen sie wieder frei. Sara Marta Fonseca Quevedo gibt an, dass ihr Haus seither von Sicherheitskräften umstellt ist.

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