Chile – Deutschland: Außenminister Ampuero thematisiert Aufarbeitung der „Colonia Dignidad“

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Deutschlands Außenminister Heiko Maas und sein chilenischer Amtskollege Roberto Ampuero haben am Mittwoch (18.) die Situation in Venezuela und Nicaragua verurteilt (Foto: Cancillería Chile)
Datum: 24. Juli 2018
Uhrzeit: 09:11 Uhr
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Autor: Redaktion
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Außenminister Roberto Ampuero hat in Berlin mit seinem deutschen Amtskollegen Heiko Maas ein Arbeitstreffen abgehalten. Dabei kamen unter anderem die Hauptthemen der bilateralen Beziehungen, die aktuelle Situation in Lateinamerika sowie internationale politische Fragen zur Sprache. Chiles Außenminister war aus Brüssel eingetroffen, wo er am II. Treffen der Celac-Minister (Gemeinschaft der Lateinamerikanischen und Karibischen Staaten) und der EU-Minister teilnahm. „Chile ist sehr eng mit Deutschland verbunden“, sagte Roberto Ampuero, der Deutschland aus eigener Erfahrung gut kennt. Ende der 70er bis Anfang der 80er Jahre lebte er im östlichen Teil Berlins und in der ehemaligen DDR; 1983 zog er dann nach Bonn; zehn Jahre später kehrte er von dort nach Chile zurück.

In der Sitzung mit dem deutschen Außenminister betonte Ampuero, dass „beide Länder viele Werte und Ansichten teilen, wie in Bezug auf Völkerrecht, Menschenrechte, Demokratie, Freiheit, Wirtschaft und Handel.“ Heiko Maas äußerte sein Interesse daran, „die Zusammenarbeit mit Chile zu vertiefen, denn Chile ist ein Anker der Stabilität in Lateinamerika“. Der deutsche Außenminister hob auch die gute Kooperation in Energiefragen und bei der Dualen Ausbildung hervor – sowie die laufenden Verhandlungen zur Modernisierung des seit 2004 geltenden strategischen Assoziierungsabkommens zwischen Chile und der Europäischen Union. „Chile kann bei diesen Verhandlungen mit der EU auf die volle Unterstützung der Bundesregierung zählen“, so Maas. Chiles Außenminister Ampuero unterstrich die einhellige Position beider Regierungen zum Thema Freihandel, „insbesondere in diesen Zeiten, in denen manche zu viel von Protektionismus sprechen“.

Beide Minister wiesen zudem darauf hin, dass am 22. August in Santiago das nächste Treffen der sogenannten gemischten Kommission stattfinden wird, die 2017 gemeinsam von beiden Ländern eingerichtet wurde, um sich mit dem Thema Gedenken und historischen Gedächtnis der Colonia Dignidad zu befassen. Dazu sagte Minister Ampuero: „Für die chilenische Regierung ist Colonia Dignidad ein wichtiges Thema, bei dem wir konkrete Fortschritte erzielen möchten. Für beide Länder geht es um das Thema Gedenken, um die Aufarbeitung der historischen Erinnerung, und wir müssen hier die nächsten Schritte unternehmen. Sie können sicher sein, dass Chile dabei auf der Seite der Menschenrechte, der Demokratie und der Freiheit steht.“

Zur Lage in Lateinamerika äußerten beide Minister ihre Besorgnis über die Krisen in Venezuela und Nicaragua. Der deutsche Außenminister zeigt sich beeindruckt davon, „dass Chile viele Venezoelander, die Zuflucht gesucht haben, aufgenommen hat. Und nicht nur Chile; andere Länder tun dies ebenso. In diesem Sinne schätzen wir die Rolle Chiles, auch im Kontext der Lima-Gruppe. Es ist ein sehr wertvolles Engagement von Seiten Chiles“, resümierte Heiko Maas.

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