Staatspräsidentin Kirchner unterzeichnet umstrittenes Gesetz für Homo-Ehe in Argentinien

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Datum: 22. Juli 2010
Uhrzeit: 01:12 Uhr
Leserecho: 0 Kommentare
Autor: Dietmar Lang
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► Gläubige Standesbeamte wollen sich Neuregelung verweigern

Bei einem Festakt im Regierungspalast in Buenos Aires hat die argentinische Staatspräsidentin Cristina Fernández de Kirchner am Donnerstag das umstrittene Gesetz zur Legalisierung gleichgeschlechtlicher Ehen unterzeichnet. Argentinien ist damit das erste Land Lateinamerikas, welches die Homo-Ehe vollumfänglich erlaubt.

Die Präsidentin betonte in ihrer Rede, dass das Gesetz aus menschlicher Sicht, in Bezug auf die damit verbundenen Ziele und der Gleichberechtigung betrachtet werden müsse. Zudem würden solche Dinge die Gesellschaft keineswegs teilen sondern vielmehr verbinden. „Wir sind heute eine egalitärere Gesellschaft als noch in der letzten Woche“ zeigte sich Kirchner unter dem Applaus zahlreicher Repräsentanten der nationalen Schwulen- und Lesbenvereinigungen zuversichtlich.

Das Gesetz, welches erst in der vergangenen Woche nach langwierigen Beratungen durch den Senat verabschiedet wurde, bleibt jedoch weiterhin umstritten. Mehrere Standesbeamte des südamerikanischen Landes weigern sich nach wie vor, Anträge von heiratswilligen Homosexuellen und Lesben anzunehmen bzw. die Trauungen vorzubereiten. „Da kann passieren was will. Gott hat mir etwas gesagt und dies werde ich erfüllen, auch wenn es mich meine Position kostet und selbst wenn es mich mein Leben kostet, denn das wichtigste ist, was Gott mir sagt“ verteidigte die Standesbeamtin Marta Covella in der Stadt General Pico ihre ablehnende Haltung.

Besonders religiöse Vereinigungen und Kirchen und hatten im Vorfeld der Abstimmung die Gläubigen mobilisiert und vehement gegen das geplante Gesetz protestiert. Mit Mahnwachen, Umzügen, Gottesdiensten und Demonstrationen wurde bis zuletzt versucht, den von der Regierung Kirchner unterstützten Entwurf zu kippen. Letztendlich wurde er jedoch nach einer 13-stündigen Sitzung mit 33 Ja- und 27 Nein-Stimmen bei 3 Enthaltungen angenommen.

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