Europaparlament: Papst Franziskus spricht über Schutz der Menschenwürde

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Lebhafter Beifall der Abgeordneten im Europäischen Parlament für Papst Franziskus nach seiner Rede vor dem Plenum (Foto: European Union 2014 - European Parliament)
Datum: 25. November 2014
Uhrzeit: 14:35 Uhr
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Autor: Redaktion
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Der Schutz der Menschenwürde war am Dienstag (25.) ein zentrales Thema der Rede des aus Argentinien stammenden Papst Franziskus. Die Einwanderung, der Umweltschutz sowie die Förderung von Menschenrechten und Demokratie gehörten zu den vom Papst besonders hervorgehobenen Aspekten in seiner Ansprache, in der er an die Abgeordneten appellierte, daran zu arbeiten, „dass Europa seine gute Seele wiederentdeckt“.

Zur Eröffnung der feierlichen Sitzung sagte der Präsident des Europäischen Parlaments Martin Schulz, dass der Vertrauensverlust der Menschen in die Politik, ob auf nationaler oder europäischer Ebene, „dramatisch“ sei. „Ohne Vertrauen aber kann keine Idee und schon gar keine Institution dauerhaft bestehen. Deshalb ist die Kooperation aller Kräfte nötig, um verlorenes Vertrauen zurückzugewinnen“, so Schulz.

„In dieser Hinsicht gehen die Anliegen der Europäischen Union und der katholischen Kirche zu einem großen Teil Hand in Hand. Die Werte der Toleranz, des Respekts, der Gleichheit, der Solidarität und des Friedens sind Teile unseres gemeinsamen Auftrages. Die Europäische Union steht für Miteinander statt Gegeneinander, für Einbeziehung statt Ausgrenzung“, fügte Schulz hinzu.

Menschenrechte und Menschenwürde

„Ich möchte an alle europäischen Bürger eine Botschaft der Hoffnung und der Ermutigung richten“, sagte Papst Franziskus vor den Abgeordneten. Er unterstrich, dass „Würde“ das Schlüsselwort war, das den Wiederaufbau Europas nach dem zweiten Weltkrieg charakterisiert hatte. „Heute spielt die Förderung der Menschenrechte eine zentrale Rolle im Engagement der Europäischen Union, mit dem Ziel, die Würde der Person zu stützen, sowohl innerhalb Europas als auch in der Beziehung zu den anderen Ländern“, fügte er hinzu.

Das Europäische Parlament hat die Verantwortung, „die Demokratie der Völker Europas lebendig zu erhalten“, hob Papst Franziskus hervor. Die Kraft der Demokratien darf „angesichts des Drucks multinationaler, nicht universaler, Interessen“ nicht verdrängt werden, so der Papst weiter. „Es ist Zeit, die Beschäftigungspolitik zu fördern, vor allem aber ist es notwendig, der Arbeit wieder Würde zu verleihen, indem man auch angemessene Bedingungen für ihre Ausübung gewährleistet“, sagte er.

Umweltschutz und Einwanderung

„Europa hat in einem lobenswerten Einsatz zugunsten der Ökologie immer in der vordersten Reihe gestanden“, unterstrich der Papst. „Die Umwelt achten bedeutet aber nicht nur, sich darauf zu beschränken, sie nicht zu verderben, sondern auch, sie für das Gute zu nutzen“, wie beispielsweise die Bereitstellung von Nahrung für jene, die sie wirklich brauchen, oder die Bekämpfung der Verschwendung von Lebensmitteln, fügte er hinzu.

Papst Franziskus sprach auch das Thema der Migrationsströme in der EU an. Er sagte: „Man kann nicht hinnehmen, dass das Mittelmeer zu einem großen Friedhof wird“, und hob hervor, dass die Flüchtlinge, die an den europäischen Küsten landen, „Aufnahme und Hilfe brauchen“. Europa wird nur imstande sein, die mit der Einwanderung verbundenen Probleme zu bewältigen, wenn es versteht, „in aller Klarheit die eigene kulturelle Identität vorzulegen“, fügte er hinzu.

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