Warteschlangen in Venezuela: Eltern könnten Sorgerecht für ihre Kinder verlieren

warteschlange

Unglaubliche Zustände in Venezuela (Foto: Twitter)
Datum: 05. Februar 2015
Uhrzeit: 15:43 Uhr
Leserecho: 5 Kommentare
Autor: Redaktion
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Im südamerikanischen Staat Venezuela herrscht das Chaos. Der wirtschaftliche Abschwung, Produktknappheit und ausufernde Kriminalität sind im erdölreichsten Land der Welt allgegenwärtig und werden vom linksgerichteten Regime und seinen Helfershelfern erfolglos vertuscht. Laut dem vom „Cato Institute“ einmal im Jahr erstellten Elends-Index hat sich der linksregierte Staat nicht nur zu einem der unsichersten Länder Lateinamerikas entwickelt, 106,03 Punkte auf der Elendsindex-Skala machen Venezuela auch zum elendsten Land der Welt. Inzwischen protestieren immer mehr Bürger über die sozialen Netzwerke und berichten darüber, dass die Nationalgarde mehrere Personen vor den Supermärkten festgenommen und abgeführt hat. Diese hatten Fotos von den Warteschlangen und den Protesten gemacht. Mehrere Gouverneure (Chavistas) haben die nächtlichen Warteschlangen vor den Supermärkten bereits verboten. Am Donnerstag (5.) drohte nun Ruth Palma, Präsidentin des Rates für die Rechte von Kindern und Jugendlichen in Girardot (Bundesstaat Aragua), dass Eltern das Sorgerecht für ihre Kinder verlieren könnten – sollten sie die Minderjährigen als „Werkzeuge“ verwenden.

Es ist Realität, dass viele Kinder in den Warteschlangen vor den Einzelhandelsketten stehen. Teils werden sie von ihren Eltern mitgenommen, teils stehen sie für Lebensmittel an. Am 22. Dezember 2014 wurden sieben Minderjährige in einem Supermarkt in Maracay verletzt. Potenzielle Käufer prügelten sich um die wenigen Lebensmittel – es kam zu einer Massenpanik. Einige Kinder erhielten dabei Schläge auf Körper und in das Gesicht. Palma weist darauf hin, dass pralle Sonnenstrahlung zu einer schneller Dehydratisierung führen könne. „Wenn Kinder von ihren Eltern in die Warteschlange „gestellt“ werden, können sie dafür bestraft werden und sogar das Sorgerecht verlieren“, so Palma. Nach welchen Kriterien sie feststellen will, ob Kinder von ihren Eltern zum Schlangestehen missbraucht oder einfach nur mitgenommen werden, gab sie nicht bekannt.

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Kommentarbereich

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  1. 1
    Manuel Neuer

    Ich kenne diese Chavista-Lusche persönlich. Deswegen diesbezüglich kein Stat. Fakt ist, dass die Menschen über acht Stunden anstehen, viele Mütter gar nicht wissen wohin mit den Kids.

    • 1.1
      VE-GE

      Genau so sieht es leider aus ! !

  2. 2
    rote_pille

    ich denke, die regierung provoziert hier zu verzweiflungstaten. kinder wegzunehmen ist eines der schlimmsten dinge die man tun kann. das könnte das fass zum überlaufen bringen.

    • 2.1
      der Reisende

      Dieses Fass wird niemals überlaufen da kann hier passieren was will. In jedem anderen Staat der Welt währen die Fässer schon lange übergelaufen, wenn die Menschen dort genauso behandelt würden wie hier in Venezuela.

      • 2.1.1
        rote_pille

        es gibt wohl noch genügend leute, die der regierung glauben, dass die krise nur vorübergehend ist, oder die mehr angst vor der wiedereinführung eines marktwirtschaftlichen systems und dem damit eingehenden verlust aller sozialleistungen (weil der staat pleite ist) mehr angst haben als vor den jetzigen zuständen. doch die lage verschlechtert sich, die warteschlangen sind wie eine versammlung, und die gewaltsame trennung von familien repression in einer ganz neuen qualität.

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