Chile kündigt biologischen Korridor zum Schutz gefährdeter Hirsche an

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Der Huemul ist eine von zwei einheimischen Hirscharten, die nur in den patagonischen Wäldern von Argentinien und Chile vorkommen (Foto: argentina.gob)
Datum: 07. März 2023
Uhrzeit: 11:54 Uhr
Ressorts: Chile, Natur & Umwelt
Leserecho: 0 Kommentare
Autor: Redaktion
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Chile hat am Montag (6.) ein Programm zum Schutz des Huemul gestartet. Dazu soll ein biologischer Korridor geschaffen werden, der ein Gebiet umfasst, das kürzlich von der Familie des verstorbenen Philanthropen und Gründers von North Face, Douglas Tompkins, gestiftet wurde. Der Südandenhirsch (Hippocamelus bisulcus), auch Chilenischer Huemul oder Guemal, Südandenhuemul oder Patagonischer Huemul genannt, ist eine mittelgroße Art aus der Familie der Hirsche, die in den Anden von Südchile und Argentinien heimisch ist. Die IUCN hat die Art als stark gefährdet eingestuft. „The International Union for Conservation of Nature“ ist eine internationale Nichtregierungsorganisation und Dachverband zahlreicher internationaler Regierungs- und Nichtregierungsorganisationen. Die Rewilding Chile Foundation, Tompkins‘ Erbe, und das chilenische Landwirtschaftsministerium erklärten, dass der „Huemul National Corridor“ aus etwa 16 zusammenhängenden, staatlich geschützten Gebieten und anderen privaten Naturschutzinitiativen bestehen wird. „Diese öffentlich-private Initiative zielt darauf ab, die Bedrohungen für die Art zu reduzieren und die Huemul-Populationen in den wichtigsten Schutzgebieten der Patagonischen Parkroute zu stärken“, so das Ministerium in einer Erklärung und fügte hinzu, dass das weltweit erste Rettungs-, Rehabilitations- und Reproduktionszentrum für Huemuls gebaut werden soll.

Letzte Woche traf Kristine Tompkins, Mitbegründerin und Präsidentin von Rewilding Chile, mit Präsident Gabriel Boric zusammen, um 93.492 Hektar für die Schaffung eines neuen Nationalparks in der Region Magallanes zu spenden. „Dies ist einer der Gründe, warum dieser Park nicht nur für Chile, sondern für die ganze Welt so wichtig ist“, sagte Tompkins der Nachrichtenagentur „Reuters“ und fügte hinzu, dass der Süden Chiles aufgrund seiner Torfmoore und unberührten Wälder eine wichtige Quelle für die Bindung von Kohlenstoff sei. „Dies ist ein ‚großes Ziel‘ für den Naturschutz und den Kampf gegen die Klimakrise.“

Der Huemul ist eine von zwei einheimischen Hirscharten, die nur in den patagonischen Wäldern von Argentinien und Chile vorkommen. Nach Angaben des Ministeriums hat die Zerstörung des Lebensraums den Huemul jedoch auf weniger als 1 % seiner ursprünglichen Population reduziert. Ausgewachsene Huemuls können eine Länge von 1,55 m und eine Höhe von 80-90 cm erreichen und bis zu 68 kg wiegen. Sie sind Pflanzenfresser und werden etwa 14 Jahre alt. Obwohl der Huemul ursprünglich in Gebieten in Zentralchile beheimatet war, ist er heute vor allem in den südlichsten Regionen von Aysen und Magallanes zu finden. „Eine Art wie der Huemul kann nicht überleben, wenn nicht alle Gebiete miteinander verbunden sind, und dies ist eine sehr weitreichende Vision, die in vielen anderen Teilen der Welt als Modell dienen und diese Art retten wird“, bekräftigte Tompkins.

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