Am 18. Juli haben Beamte einer Drogen-Einheit die 22-jährige Juliana López Sarrazola und ihren Freund Juan Esteban Martín auf dem Guangzhou Baiyun International Airport in der chinesischen Provinz Guangdong festgenommen. Im Laptop der „Miss Mundo Antioquia Zona Eje Cafetero 2015″ wurden psychotrope Substanzen entdeckt, bei einer Verurteilung droht dem Model die Todesstrafe oder lebenslängliche Haft. Die kolumbianische Regierung steht in Kontakt mit den chinesischen Behörden und hat bisher alles versucht, die aktuelle Situation der Inhaftierten zu verbessern. Am Mittwoch (12.) gab Kolumbiens Außenministerin María Ángela Holguín bekannt, dass China wegen López und ihrem Freund bestehende Gesetze für die Ahndung dieser Straftat nicht ändern wird.
Nach ihren Worten wurden bereits zahlreiche Briefe und diplomatische Depeschen nach Peking geschickt. Immer wurde darauf hingewiesen, dass für dieses Vergehen „keine solche Strafen“ (Todesstrafe, lebenslange Haft) im südamerikanischen Land vorgesehen sind. Die Antwort von der chinesischen Regierung war immer die gleiche: Bestehende Gesetze werden nicht geändert.
Ob man die Gesetze Chinas kritisiert oder nicht, ist eine Sache. Wer jedoch freiwillig in ein anderes Land reisst, unterwirft sich damit freiwillig dessen Gesetzen und kann nicht seine eigenen mitbringen. Mein Mitleid mit Leuten, die in fremden Kulturen, deren Gesetze sie anscheinend weder ernst nehmen noch respektieren, wegen Drogenschmuggels hingerichtet werden, hält sich in Grenzen.
Etwas anderes läge die Situation, wenn ihr die Drogen ohne ihr Wissen untergeschoben worden wären. Aber dann ginge es um die Schuldfrage, nicht um das Strafmass.